A Portrait of Mr Ziliak

04.11.2013 02:54

Im Frühjahr 2014 wird Herr Ziliak den Gegenbesuch bei uns in Letmathe begleiten. Hier stellen wir ihn euch einmal vor:

1. Wann haben Sie angefangen, die deutsche Sprache zu lernen?

Meine ersten Erfahrungen mit der Sprache geschahen, als ich noch sehr klein war. Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf, wo es ganz viele Bauernhöfe und deutsche Migranten gab. Mein Großvater sprach sehr gut Deutsch und ich war sein Lieblingsenkel. Also nahm er mich überall mit. Mit ihm fing ich an, Deutsch zu sprechen. Leider starb er als ich 6 Jahre alt war und ich verlernte die Sprache. Ich fing wieder in der neunten Klasse an und habe seitdem Deutsch gesprochen.

2. Was war der Grund dafür?

Ich wollte Deutsch in der High School lernen, weil es mir besser als Spanisch gefiel. Die waren die einzigen Sprachen, die wir lernen konnten. Wir hatten kein Französisch oder Latein, die wir hier bei Ben Davis im Angebot haben. Auch wusste ich immer, dass meine Familie aus Deutschland stammte und wollte das die Sprache meiner Vorväter erlernen.

3. Welche Sprache gefällt Ihnen am meisten?

Natürlich Deutsch. Ich finde Rumänisch und Russisch auch schön, und ich kann ziemlich gut Spanisch sprechen. Aber Deutsch war immer die Sprache, die ich wirklich zu sprechen lernen wollte. Mein Opa war auch ein großer Einfluss.

4. Was empfinden Sie als schwierig in der deutschen Sprache?

Ich finde, dass der schwierigste Teil in der Sprache das Fallsystem ist. Ich muss mich immer erinnern, ob das Wort im Akkusativ/Dativ sein soll. Auch musste ich mich daran gewöhnen, das zweite Verb ganz am Ende des Satzes zu stellen. Ich mache manchmal Fehler, besonders weil ich wirklich keine Chance bekomme, die Sprache mit Deutschsprachigen in Amerika zu üben.

5. Waren Sie schon einmal in Deutschland?

Ich verbrachte ein Semester in Lüneburg und besuchte die Leuphana Universitaet. Ich wohnte mit einem Deutschen und einer Türkin in einer kleinen Wohnung neben der Uni. Wir machten viele Ausflüge nach Celle, Lübeck, Travemünde, Bremen und Berlin. Wir waren auch fast jedes Wochenende in Hamburg. Mein Vater und meine Tante besuchten mich sogar, und wir mieteten ein Auto und fuhren nach Frankfurt am Main, München und das Schloss Neuschwanenstein.

 6. Haben Sie schon einmal Erfahrungen mit GAPP gemacht? Wenn ja, was empfinden Sie als positiv oder negativ?

Jetzt ist das 3. Mal, dass wir einen Austausch gemacht haben. Aber diesmal ist das einzige Mal, das ich etwas damit zu tun hatte. Ich finde die ganze Erfahrung ganz positiv. Ich freue mich schon auf unsere Reise nach Deutschland, und habe auch die gleichen Sorgen, die ihr hattet, dass ich nicht verstanden werden wird. Es ist fast zehn Jahre gewesen, seit ich in Deutschland war.

7. Was hat Sie dazu gebracht, Deutsch zu unterrichten?

Warum wollte ich Deutsch unterrichten? Ich wusste immer, dass ich etwas mit der Sprache machen wollte. Als Deutschlehrer kann ich die Sprache jeden Tag benutzen. Ich weiß, wie es war, eine fremde Sprache zu lernen, und mag dies Kindern beibringen.

8. Was ist der größte Unterschied zwischen Deutschland und Amerika (aus Ihrer Sicht)?

Aus meiner Sicht, das größte Unterschied zwischen die zwei Ländern ist was wir mit der Geschichte des Landes machen. Deutschland ist ein viel älteres Land und es  möchte seine Geschichte konservieren. Sobald ein Gebäude in Amerika mehr als 50 Jahre alt wird, wollen wir es zerstören und eine neue Parkgarage oder Tankstelle bauen. Auch finde ich, dass Deutschland ein viel gesunderes und grüneres Land ist. Auch sind die öffentlichen Verkehrsmittel viel leichter zu benutzen als bei uns. Man kann fast überall hinfahren, ohne ein Auto zu haben. Aber mit einem Rennwagen ist man meist schneller da...

Nick Styss